Sonntag, 17. Juli 2011

Züge bis die Signale rauchen 16.7.2011

4. Tag

Zuerst rauchte gar nichts. Um 10.10 Uhr sollte die blaugelbe Metronom von Cuxhaven nach Hamburg fahren. Ja sollte: Streik, Streik, Streik. Wir haben es ja nicht eilig, mussten keinen Anschluss erreichen, denn Hamburg war unser Tagesziel. Als Zugersatz fuhr ein Expressbus bis nach Stade, wo wir die S-Bahn nach Hamburg. Die Fahrt von Cuxhaven war recht kurzweilig, entpuppte sich doch unser Buschauffeur als kleiner Reiseführer (ob das wohl gestattet wäre?). 

Mit rund 2 stündiger Verspätung trafen wir in Hamburg ein. Unser Hotel hatte die perfekte Lage, zum Hamburger Bahnhof hinaus über die Strasse auf der anderen Seite in unser Hotel hinein. Hotel Phönix an der Kirchenalle, im 2. Stock ohne Lift und viel Gepäck. Doch es ist gemütlich und gleich nebenan gibt es ein gutes und preiswertes Chinesenrestaurant.

Unser eigentliches Ziel lag in der Speicherstadt. Die grösste Modelleisenbahn-Anlage der Welt mussten wir gesehen haben. In einem schönen alten Backsteingebäude (bevorzugte Bauweise im älteren Hamburg) befindet sich laut Guinessbuch der Welt, die grösste zusammenhängende Modelleisenbahnanlage der Welt. Es stimmt. Die Anlage ist so gross, man weiss gar nicht wo man anfangen soll zu schauen. 

Vorab einige technische Eckdaten um die Dimensionen zu verstehen. Die Anlage umfasst eine Ausstellungsfläche von über 4‘000 m2 und die 820 Züge werden von 40 Computern gesteuert. Alle 15 Minuten wird es Nacht und die wird von 300‘000 Lichtern erleuchtet. Es gibt fahrende Autos und fliegende Flugzeuge. Die Anlage wird von 200‘000 Figürchen bevölkert. Das ganze wurde in über 500‘000 Arbeitsstunden aufgebaut.

Im Skandinavienabschnitt gibt es 30'000 l echtes Wasser. Es fahren Schiffe duch eine zauberhafte Eislandschaft mit vielen kleinen Details.

Die Anlage ist einzelne Abschnitte aufgeteilt: Mitteldeutschland, Österreich, Skandinavien, USA, Hamburg, die Schweiz mit den Alpen und als neueste Attraktion der Flughafen Knuffingen (wurde demjenigen von Hamburg nachempfunden).

Nebst den unterschiedlichen, den jeweiligen Regionen entsprechenden Zugskompositionen wird die Landschaft mit vielen und ich sage wirklich vielen Szenen aus dem täglichen Leben nachgestellt. Es gibt Nacktwanderer in den österreichischen Alp (dem amerikanischen Nacktfotokünstler nachempfunden , Expo 02), erotische Szenen in Wald und Flur, Streitereien, Unfälle, Todesfälle im Fluss, hektische Szenen auf Bahnhöfen, gemütliche Ferienidylle, Feld-, Bau- und sonstige Arbeiten. Es ist unendlich, die Züge sind mit Menschen besetzt, ebenso die Busse und Autos. Feuerwehr und Polizei blinken heftig.
Es nimmt kein Ende. Wir haben über 5 Stunden in diesem Wunderland verbracht, inklusiv einer Führung hinter die Kulissen.

Am meisten Zeit haben wir in der Schweiz verbracht. Die Ausstellung erstreckt sich über 250 m2, es hat rund 3‘000m Geleise. Darauf fahren 180 Züge mit 3‘500 Waggons. 300 Signale und 600 Weichen werden von 7 Computern gesteuert. In 150‘000 Arbeitsstunden wurden 45‘000 Lichter , 700 Häuser und Brücken, 50‘000 Figürchen, 1‘000 Autos und 50‘000 Bäume verbaut. Eine der grössten Massenszenen ist das DJ Bobo Konzert mit ca. 21‘000 Figuren.

Diese Ausstellung ist der helle Wahnsinn. Und die bauen weiter. Als nächstes ist Italien geplant. www.miniatur-wunderland.de













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