8. Tag
Es hat Rauch am Horizont, was sagt der Rauch am Horizont, es hat Rauch am Horizont (Zitat: Lucky Luke). Uns sagt der Rauch am Horizont, dass die Fähre von Larvik am Hafen von Hirsthals am Anlegen ist. Heinz und ich sind früh da und schauen dem Treiben interessiert zu. Die Fähre von Kristiansand ist schon da, das Ausladen der Autos hat begonnen. Es ist unglaublich wie viele Personenwagen, Lastwagen, Wohnmobile, sogar einen Anhänger mit Boot aus dem Heck dieses Riesen herausrollen.
Dasselbe passiert jetzt auch bei unserer Fähre. Nun ist es auch für uns Zeit einzuchecken. Es ist die Fährlinie Color Line. Sie fährt von Hirsthals DK nach Larvik N. Es ist ein Superspeed Schiff, mit einer Länge von 213 m, einer Tonnage von 33‘500 Bruttoregister, eine Reisegeschwindigkeit von 27 Knoten, Platz für 1929 Passagiere, 764 Fahrzeuge und 117 Lastzüge. Die Fähre umfasst 11 Decks.
Das Wetter ist prächtig, herrlicher Sonnenschein, keine grossen Winde, bestes Fährfahrwetter. Kaum am Hafen abgelegt „schiesst“ die Fähre mit 27 Knoten über die Nordsee Richtung Larvik. Es geht ganz flott voran. Die dänische Küste ist bald nicht mehr sichtbar und die norwegische schiebt sich langsam über den Horizont. Doch!! Eine Durchsage des Kapitäns, dass wir eine Viertelstunde später in Larvik ankommen werden, sie hätten Probleme mit einem Motor und die Geschwindigkeit gedrosselt werde (John Meynard lässt grüssen). Die Geschwindigkeit musste weiter bis auf 12 Knoten gedrosselt werden, was uns eine Verspätung von rund 1 Stunde bescherte. Unser Zug nach Oslo war natürlich schon unterwegs und der Haven ist 2,5 km vom Bahnhof entfernt. Um diese Zeit fährt der Zug nur noch alle 2 Stunden. Also hatten wir genügend Zeit auf dem Bänklein vor dem Bahnhof aufs Meer hinauszuschauen und ein Sandwich zu essen. Wir waren nicht die Einzigen die den Zug nach Oslo verpasste. Da stand auch ein deutsches Ehepaar mit dem wir ein kleines Schwätzchen hielten.
19.22 Uhr, also 2 Stunden später bestiegen wir den EC nach Oslo. Das 1. Klasse Abteil heisst hier Komfort und ist auch sehr gut ausgestattet. Bei unseren Tischen hatte es Steckdosen, so konnte Heinz sein Natel aufladen und ich konnte an meinem Blog weiterschreiben. Auch dieser Abschnitt gab etwas zu erleben. Einmal mussten wir den Zug verlassen und in den Bus umzusteigen, da das Bahntrasse verschüttet war, und dann kurz vor Oslo mussten wir wieder den Bus nehmen, weil die Strecke bis Oslo im Umbau ist.
Landschaftlich sieht es fast wie bei uns aus. Es hat Weizenfelder, Gras und zum ersten Mal seit 8 Tagen haben wir auch ein grosses Feld mit Salat gesehen. Die Strecke von Larvik nach Oslo führt uns durch viele Wälder und Wäldchen. Was mir auffiel, nebst den vielen Tannen gibt es auch sehr viele Birken. Was bei uns ein Zierbaum ist, ist offenbar hier ein Waldbaum. Ich finde das schön. Die weissen Birkenstämme inmitten der Tannenbäume.
Wo in Deutschland und Dänemark die Häuser noch mit Klinkersteinen gebaut wurden, findet man hier die meisten aus Holz. Holzhäuser wie getäfert und in bunten Farben bemalt. Die weiss, gelb, oker, blau, grün und rot bemalten Häuser haben die meisten eine weissbemalte Stirnumrandung und auch die Fenster sind meistens weiss. Das gibt dem Haus ein kontrastreiches Aussehen (wie im Europa-Park Rust , Skandinavien). Die Häuser sehen ein wenig aus wie früher unsere alten Badeanstalten.
Optisch haben die hier lange Tage. Heute morgen als ich erwachte war es schon Tag hell und die Sonne schien. Meine Uhr sagte mir aber es war erst 5 Uhr morgens. Jetzt in Oslo im Hotel angekommen ist es schon 22.30 Uhr und noch hell wie bei uns zu Hause um 8 Uhr. Mitternacht: endlich ist es dunkel, doch nicht für lange.
Gute Nacht
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